„Jenseits der Schärfe“ Fotografische Impressionen

 

Irritation    wird dP1030993as Erste sein, das Sie empfinden.

Aber dann gewöhnt sich das Auge an das Gebotene, die Befremdlichkeit verschwindet und Sie beginnen, das Gesehene zu interpretieren, mit Ihrer Phantasie zu füllen, zu gestalten und schließlich in das Bild einzutauchen, Ihren Gefühlen Raum zu geben und die gegenständliche Welt für einen Augenblick zu verlassen, vielleicht sogar zu träumen.

 

Und genau das ist die Intention hinter diesen Bildern:  Die Infragestellung von Abbildungs-, Betrachtungs- und Wahrnehmungsgewohnheiten.

In den fotografischen Impressionen „Jenseits der Schärfe“ werden Formen vereinfacht, teilweise aufgebrochen, aufgelöst, Farbnuancen verschwinden zugunsten intensiverer Farbgebung einzelner Objekte. Hierdurch entstehen Überzeichnungen bzw. Hervorhebungen wichtiger Bildelemente und somit auch gleichzeitig Reduzierungen auf Wesentliches. Unwesentliches wird vernachlässigt bzw. gar nicht mehr abgebildet.

 

Die vermeintlich objektive Betrachtungsweise wird zugunsten einer bewußt subjektiven und somit emotionaleren Wahrnehmung ersetzt, da das fotografierte Objekt erst seitens der Betrachtenden anhand der reduzierten und somit verfälschten Bildinformationen wieder entstehen muß. Dieser Prozeß ist eine aktive Interaktion zwischen dem Interpreten und der Fotografie.

 

Diese intensive Auseinandersetzung mit minimalistischen, teils uneindeutigen Bildelementen, die erst durch die Phantasie und Kreativität der betrachtenden Person zu einem ganz eigenen, privaten Bild zusammengefügt werden – ist nichts anderes als das, was wir tagtäglich aufgrund minimalistischer Informationen machen: Wir schaffen uns jeweils unsere eigene Realität, unseren ureigenen Blick auf die Welt.

Faszinierend bei dieser Form der Rezeption ist, daß bei jedem erneuten Betrachten des Dargestellten immer wieder neue Bilder entstehen können und sich somit auch ein wesentlich intensiverer Kontakt zum Bild aufbaut.

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